Reinhart Maurach

dt. Strafrechtslehrer; von den Nationalsozialisten entlassen; nach dem Krieg Gutachter für die dt. Verteidigung in den Nürnberger Prozessen; Leiter des "Inst. für Strafrecht und Osteurop. Recht" in München

* 25. März 1902 Simferopol/Krim

† 11. Juli 1976 Gardone/Italien

Wirken

Reinhart Maurach, ev., wurde am 25. März 1902 in Simferopol (Krim) geboren, wo Vater, Dr. Reinhart M, und Mutter, Antonie, als Fachärzte für Augenleiden tätig waren. Der Sohn besuchte das Gymnasium in Simferopol und in Stettin und studierte dann Rechtswissenschaften an den Universitäten Würzburg und Breslau, wo er im Jahre 1925 zum Dr. jur. promovierte und nach Ablegung des Referendarexamens von 1926-1937 am Osteuropa-Institut Breslau tätig war. Nach bestandener 2. Staatsprüfung übte er seit 1930 richterliche Tätigkeit aus und leitete vom Jahre 1934 ab die juristische Abteilung des Osteuropa-Instituts.

Im Jahre 1934 habilitierte sich M., doch wurde ihm bereits im folgenden Jahr die Lehrtätigkeit wegen antinationalsozialistischer Haltung durch das Kultusministerium verboten. Im Jahre 1937 erfolgte aus dem gleichen Grunde seine Entlassung aus dem Institutsdienst und die Einleitung eines später eingestellten Dienststrafverfahrens. Im Jahre 1939 konnte M. seine Dozententätigkeit an der Universität Breslau wieder aufnehmen und folgte 1941 einem Ruf als a.o. Prof. an die Universität Königsberg i.Pr., wo er 1944 o. Prof. ...